„Welcome to the World of the Plastic Beach..“

… So singen zumindest die Gorillaz und Snoop Dog in einem ihrer Lieder. Doch von was die beiden Stars in ihrem Lied singen ist garnicht so abwegig. Wir befinden uns in einer Welt mitten aus Plastik. In unserer Überflussgesellschaft gibt es eigentlich nichts, was es nicht gibt. Aber offensichtlich gibt (bzw. gab) es im Lebensmittelbereich noch weiße Flecken, die es zu besudeln galt. Dabei fällt mir ein, dass es in der Österreich ja in einigen Supermärkten auch in Plastikfolie verschweißte geschälte Bananen gibt (siehe den Artikel der Süddeutschen Zeitung „Nackte Bananen sind erst der Anfang“) – es scheint also ein veritabler Trend für degenerierte Konsumenten zu werden, dass man von Natur aus perfekt verpackte Nahrung schält und anschließend wieder aufwendig einschweißt. Wir sind umstellt von Plastik – tagtäglich. Das fängt schon am Morgen an: der Wecker, der Zahnbecher, die Kaffeemaschine, der Joghurtbecher, die Wurstdose … – alles aus Plastik! Im Büro geht es weiter: der Schreibtisch, der PC, die Maus, das Telefon, der Mülleimer – ebenfalls Plastik. Und beim Einkaufen erst! Klorollen in Plastik abgepackt, PET-Flaschen, abgepacktes Obst und Gemüse in Plastikfolien, Toast und Brot … alles in Kunststoff verpackt! 24 Kilogramm Plastik – in Form von Bechern, Folien, Verpackungen – kauft jeder Deutsche im Jahr. Nur Verpackungsmaterial! Allein in einem Becher Joghurt findet man bis zu 600 verschiedene Additive, von den gesundheitlich bedenklichen Weichmachern, über Farbpigmente bis hin zu anderen Chemikalien. Plastik ist der umgangssprachliche Begriff für Kunststoff und steht für ein Material, das in der Natur so nicht vorkommt und chemisch hergestellt wird. Ausgangsstoff für die Herstellung von Kunststoff ist Erdöl.

In Alltagsprodukten aus Plastik sind zahlreiche Schadstoffe versteckt. Während des Gebrauchs können sie sich herauslösen und dann in die Umwelt und den menschlichen Körper gelangen. Phlalate (Weichmacher) und Bisphenol A zum Beispiel. Diese Chemikalien werden im Blut nahezu jedes Menschen nachgewiesen. Sie wirken ähnlich wie Hormone – und können so das empfindliche Hormonsystem durcheinanderbringen. Besonders für Kinder ist das gefährlich, da ihre Entwicklung gestört werden kann. Zahlreiche Studien haben inzwischen gezeigt, dass Zivilisationskrankheiten wie Unfruchtbarkeit oder Krebs mit dieser Schadstoffbelastung in Zusammenhang stehen.

Viele Herstellerfirmen haben bereits entsprechende Massnahmen ergriffen und steigen auf BPA-freie Kunststoffe um. Dabei handelt es sich insbesondere um solche Unternehmen, die Produkte für Babys und Kleinkinder herstellen. Kanada, Dänemark, Frankreich und einige US-Bundesstaaten haben BPA inzwischen als Zusatzstoff in der Herstellung von Kinderprodukten gesetzlich verboten. Es gibt beispielsweise Kunststoffdosen, die bewerben sich mit bpa-frei und sind dann aus pbt: Bei PBT- und vPvB-Stoffen sind der Eintrag in die Umwelt und mögliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und Ökosysteme zeitlich oder räumlich voneinander entkoppelt. Die Vorhersage langfristiger Wirkungen und die Beurteilung möglicher Schäden ist mit der üblichen Methodik der Risikobewertung (Vergleich zwischen anzunehmender Exposition und Wirkung) nicht möglich, weil Persistenz und Anreicherung keine belastbare Vorhersage der Exposition erlauben. Dazu kommt eine hohe Unsicherheit bezüglich möglicher längerfristiger Wirkungen. Diese lassen sich letztlich bei hoher Persistenz und Anreicherungsfähigkeit nie ausschließen. Einmal eingetretene Schäden sind häufig nicht mehr reparabel.

Deutschland bzw. die EU-Behörden scheinen in dieser Angelegenheit etwas zurück geblieben zu sein. Immer wieder werden Entscheidungen bezüglich BPA hinausgezögert. Im Jahre 2008 gab die Europäische Kommission gemeinsam mit der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) einen Bericht zur Risikoeinschätzung von BPA heraus.

Darin hiess es, Produkte, die BPA enthielten, seien für Verbraucher und Umwelt sicher. Nach Veröffentlichung der oben erwähnten Lang-Studie wenige Monate später sah die EFSA keinen Grund dafür, den festgelegten Grenzwert (TDI-Wert) für BPA zu überprüfen. Der TDI-Wert (Tolerable Daily Intake) gibt an, welche Menge eines Stoffes pro Tag und pro Kilogramm Körpergewicht ein Mensch ein Leben lang aufnehmen kann, ohne gesundheitliche Probleme durch diesen Stoff zu erleiden. Bei BPA liegt der TDI bei 0,05 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.

Im Dezember 2009 schliesslich – wieder waren besorgniserregende Studienergebnisse bekannt geworden – drückten die EU-Umweltminister nun doch ihre Sorge über mögliche Auswirkungen endokriner Disruptoren einschliesslich BPA aus. Die EFSA versprach daraufhin, bis Mai 2010 eine Neubewertung vorzunehmen, was aber nicht geschah. Das EFSA-Expertengremium konnte sich leider auf keine einheitliche Meinung einigen und verschob daher den endgültigen Entscheid über die maximal erlaubte Aufnahmemenge von BPA auf September.

Die EFSA kann sich offensichtlich nicht aus der Umarmung der Industrie lösen. Der Grenzwert ist 2000mal zu hoch angesetzt, weil sich die EFSA ausschliesslich auf zwei Studien bezieht, die von der Plastikindustrie finanziert wurden

 

Doch wie kann man diesem Plastik-Beach entfliehen? Nun ja die Frage habe ich mir am Anfang auch gestellt. Es ist wie mit dem Vegan Werden. Es geht nicht von Heute auf Morgen. Es ist ein Prozess, man beginnt am besten Stoffbeutel für die Obst & Gemüseabteilung mitzunehmen und hört auf dort die kleinen Plastiktüten zu nehmen. Erwischt nicht wahr? Noch nie dran gedacht? Ja, es ist zugegeben manchmal schwierig uns aus unseren alt bekannten Mustern zu lösen. Beim Lebensmittelkauf kann man die Augen aufhalten und wieder mehr aus Glas kaufen. Beim Getränkekauf empfiehlt sich die billigen PET Flaschen wegzulassen und wieder Glas zu kaufen, ein erheblicher Preisunterschied ist hier meist nicht zu finden. In der Kosmetik steigt man vom Mikroplastik Kügelchen auf natürliches Peeling Material um, wenn man sich gründlich umsieht findet man schon Alternativen.

Ich bin bei meiner ganzen Recherche zu Plastikalternativen auf Kivanta gestoßen und habe mich sofort verliebt. Der Online Shop bietet super schicke und sportliche Alternativen zur klassischen Brotdose aus Plastik an. Doch nicht nur Alternativen für die klassische Brotdose sondern auch isolierte Edelstahl Trinkflaschen. Kivanta bietet außerdem Alternativen für Aufbewahrungsmöglichkeiten aus Plastik wie kleine Döslein und natürlich sind auch Materialien wie Glas und Holz in dem Shop zu finden. Die Vorteile einer Edelstahl oder Glasdose ( wenn ihr sie nicht gerade fallen lässt aber auch hier gibts von LifeFood im Shop echt etwas echt cooles für Tollpatsche wie mich 😉 ) sind:

  • nachhaltig und langlebig
  • getestet
  • Edelstahl statt Plastik
  • Robust und leicht zu reinigen
  • Völlig geschmacksneutral
  • Lebensmittelecht
  • Frei von Bpa oder anderen Weichmachern, ohne Phtalate und andere Schadstoffe.

Und mal ehrlich. Wer kennt nicht den fiesen muffigen Geruch und Geschmack beim Öffnen einer Plastikflasche oder Dose. Ich wollte ja schon seit langem aus Fitness und Gesundheitsgründen mit Vorkochen beginnen aber mich hat immer die Aufbewahrung des Essens in Plastikbehältnissen davon abgehalten. Nun habe ich vorletzte Woche bei Kivanta eine Bestellung getätigt und bin so begeistert, dass ich mich entschlossen habe einen Blog Post darüber zu schreiben. Für unsere Kategorie „The Vegan Food Porn Product Laboratory“ stellen wir nach und nach ein paar Produkte von Kivanta vor. Ein paar von diesen sind selbst gekauft, ein paar wurden uns zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich bei Kivanta für diese tolle Koorperation und hoffen noch viele Anhänger des „Plastic-Beachs“ zu bekehren.

jtlshoplogo

 

Auch wenn Plastik in der Ernährungsindustrie häufig negativ belastet wird, gibt es Ausnahmen in der Automobilindustrie, die durch Kunststoff einfach besser erfüllt werden können als durch herkömmliche Werkstoffe. Und das noch zu einem deutlich geringeren Preis und häufig sogar umweltverträglicher. Denn wenn z. B. Fahrzeuge durch ein leichteres Gewicht weniger Treibstoff verbrauchen, ist die Gesamtbilanz bereit nach kurzer Nutzungsdauer positiv.

Sind wir aber emphatische Wesen denken wir ab und zu mal an unsere kleinen Meeresbewohner die lieben Fische. Im Jahr 2050 könnte in den Meeren die Menge an Plastik die Menge der Fische übersteigen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Ellen MacArthur Foundation in einer Studie, die das Weltwirtschaftsforum beauftragt hatte. Derzeit gelangten jährlich acht Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane. Das entspricht etwa einem Müllwagen pro Minute, der in die Meere entleert wird. Die Zahl könnte sich bis 2030 verdoppeln und bis 2050 vervierfachen.

In diesem Sinne wünsche ich euch einen guten Trip „back to Nature, weit weg vom Plastic Beach“. Für mehr anregende Themen, Diskussionen oder verboten guten veganen Rezepten kommt gerne unsere Vegan Food Porn Gruppe auf Facebook. Wer sich weiter über das Thema „Schadstoffen in Plastik“ informieren möchte kann das hier tun.

Eure Carina.

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